Aliens

Es sieht so aus, als dass in der letzten Zeit das öffentliche Interesse and der Suche nach außerirdischen Zivilisationen wieder erwacht ist. Im Allgemeinen gibt es hier zwei verschiedene Ansätze, an dieses Thema heranzugehen. Entweder man sucht nach Indizien für das Wirken außerirdischer Intelligenz hier auf der Erde. Dazu gehören u.a. die Berichte von Ufosichtungen, oder von archäologischen Artefakten, die Hinweise auf das Wirken einer technisierten Zivilisation hindeuten. Auch die Suche nach außerirdischen Artefakten in unserem Sonnensystem würde unter diese Kategorie fallen. Eine seriöse wissenschaftliche Arbeit in diese Richtung ist leider unmöglich, da sie per definitionem als unseriös gesetzt worden ist.

Warum? Das hängt mit dem Absolutheitsanspruch der klassischen (soll heißen: nicht-quantenmechanischen) Physik im Gewand, das sie seit Beginn des 21. Jahrhunderts trägt, zusammen: Und zwar der Relativitätstheorie. Zur Erinnerung: Diese besagt, dass es keine Fortbewegung (auch keine Kommunikation) geben kann, die die Lichtgeschwindigkeit von (ziemlich genau) c=300’000 km/s übersteigt. Selbst um Geschwindigkeiten zu erreichen, die nur einen kleinen Bruchteil von c betragen, wären riesige Mengen Treibstoff nötig. Deshalb sei es nur äußerst unwahrscheinlich (wenn auch nach der Schulphysik zumindest nicht ausgeschlossen), dass irgendwann einmal eine außerirdische technisierte Zivilisation es bis in unser Sonnensystem geschafft hat. So viel also zu den Artefakten, sie tun sich damit natürlich schwer in Bezug auf eine staatlich geförderte Forschung, die einem Wissenschaftler als Broterwerb dienen kann. Noch schwärzer sieht es mit den allseits belieben Ufos aus: Entsprechende Berichte und dokumentierte Beweise lassen darauf schließen, dass diese Objekte sich so gar nicht an die vorgeschriebene Physik halten wollen, und haben sich damit selbstverständlich komplett disqualifiziert. Nur ein paar Hartnäckige wie Illobrand von Ludwiger bleiben da noch dran.

Kommen wir also zu der zweiten Herangehensweise, die mit der Matrix, in der wir leben, konform geht: Da in dieser Matrix die Lichtgeschwindigkeit die höchte erreichbare Geschwindikeit ist, mit der man Information versenden kann, sucht man eben nach Signalen, die sich mit c ausbreiten und irgendwann vor Jahrzehnten, Jahrhunderten, Jahrtausenden, oder gar Jahrmillionen von den Aliens rausgeschickt worden sind. Das ist die mit öffentlichen Geldern unterstützte Suche von SETI. Selbst wenn diese eines Tages einmal erfolgreich sein sollte, ergäbe sich aber das Problem, dass eine Kommunikation mit den Aliens nicht möglich wäre, es sei denn, man ließe sich Jahrhunderte Zeit um auf eine Antwort zu warten. Das heißt nicht, dass man es nicht auf diese Weise versuchen könnte. Aber die Matrix-Physik wirkt hier schon stark einschränkend.

Ich würde eine dritten Weg vorschlagen: Man könnte die derzeitige Physik derart erweitern, dass sie unendlich schnelle („instantane“) Kommunikation zulässt, ohne im Widerspruch mit der Relativitätstheorie als auch der Quantenphysik zu stehen. Die Quantenphysik beeinhaltet Eigenschaften, die das durchaus denkbar erscheinen lassen (z.B. die Nichtlokalität. Sogar die Relativitätstheorie lässt das zu: Noch vor kurzem glaube ich, dass überlichtschnelle Kommunikation laut der (speziellen) Relativitätstheorie das Gesetz der Kausalität verletzen würde, aber wie ich inzwischen gelernt habe, stimmt das nicht: Es besteht kein Widerspruch, falls es ein „ausgezeichnetes“ Inertialsystem gibt, innerhalb der die überlichtschnelle (möglicherweise sogar unendlich schnelle) Kommunikation stattfindet.

Vielleicht gibt es schon seit Jahrmilliarden so etwas wie ein intergalaktisches Internet, in dem Zivilisationen, egal wie weit sie physisch voneinader entfernt sind, in Echtzeit Informationen austauschen. Sobald eine Zivilisation die dazu benötigte Technik entwickelt hat, kann sie sich einklinken und an dem Austausch teilnehmen. Das wäre doch auch etwas für uns, oder?

Brotjob

Seit langer Zeit habe ich hier nicht mehr geschrieben. Woran liegt das eigentlich? Vielleicht ist es die Enttäuschung, die eigene Persönlichkeit durch das Schreiben nicht ändern zu können. Trotzdem die Jahr vorübergehen und sich die Lebensumstände ändern, stehe ich immer noch vor denselben Problemen, wie vorher. Anstatt dass die Zurückgezogenheit langsam zurück geht, habe ich den Eindruck, dass sie immer mehr zunimmt. Es ist diese Frage, auf die ich immer noch keine Antwort habe: Ist das durch mich selbst verschuldet, indem ich diese oder jene falschen Entscheidungen getroffen habe, oder liegt es an Umständen, die ich nicht beeinflussen kann? Ist es etwas, was bleibt und sich nicht ändern kann, oder wird es sich von selbst ändern, oder ändert es sich, wenn ich die richtigen Lebensumstände wähle? Bei mir kommt jedoch in immer denselben Situationen das Gefühl hoch, dass es das erstere ist: Wenn ich kein Gesprächsthema mit den Leuten finden kann, wenn ich zuschaue, wie sie sich gegenseitig unterhalten, ich selber aber außerhalb stehe.

Das ist immer derselbe Mist, er zieht sich durch mein Leben, und wenn ich mich recht entsinne, habe ich in der Anfangsphase des Willensfreiheitsblogs darüber auch schon geschrieben. Tatsächlich hatte ich durch die Eröffnung des Blogs die Hoffnung im Hinterkopf, durch seine Führung dieses Lebensgefühl aktiv angehen zu können, oder zumindest, eine Erklärung dafür finden zu können. Was aber nicht so war. Teilweise bin ich auf andere, mir wichtig erscheinende Themen ausgewichen, v.a. die Naturwissenschaft, da sie meinen Broterwerb darstellt (und früher sogar tatsächlich einmal meine Leidenschaft), aber auch von dieser bin ich inzwischen soweit enttäuscht worden, dass ich keine Energie mehr fand, weiter zu schreiben. Das schreiben stellte nur eine Zusatzarbeit dar zu der Arbeit, die ich für meinen Arbeitgeber machen muss. Dabei ist die Arbeit, die ich hier machen könnte, echte Arbeit, während ich die andere nur deshalb mache, weil ich Geld benötige zum Leben. In der Wissenschaft ist kein Raum mehr für Kreativität, man darf nichts mehr wirklich in Frage stellen. Alle Wege sind bereits vorgezeichnet. Wenn man sich damit zufrieden gibt, kann man das machen, kann auch publizieren, immerhin ist man in der Gemeinschaft aller anderen, die das auch machen. Aber ich schaffe das nicht.

Mein wirkliches Leben finden inzwischen nur noch zu Hause statt, mit der Familie (zumindest das wenige, was davon übrig ist), un ab und an ein paar Unternehmungen mit Freunden. Es heißt von manchen, man solle sich nicht nur ins Private zurückziehen, man solle auch nach außen gehen, sich engargieren. Aber hier in meinem Brotjob, da gibt es nichts, wofür ich mich engargieren kann, ja sorgar, möchte. Wenn überhaupt, gäbe es nur die Möglichkeit über den Brotjob hinaus zu gehen. Ins Ungewisse, ins Gefährliche, dort, wo die meinsten derjenigen, mit denen ich heute zusammen arbeite, niemals hingehen würden. Da wäre ich dann allein. Obwohl, das bin ich ja jetzt auch schon. Leider bin ich nicht mit so viel Mut auf die Welt gekommen.

Der Willensfreiheitsblog ist eine winzige Möglichkeit, in diese Richtung zu gehen, darum möchte ich ihn auf keinen Fall aufgeben.