Es wird Zeit, meinen Blog weiterzuführen. Wir immer im Leben gibt es auch hier die Auswahl zwischen wiederaufnehmen und aufgeben. Es kommt so schnell vor, dass man etwas mit Begeisterung beginnt, und dann nach allzu kurzer Zeit wieder fallen lässt. Eine blöde Angewohnheit!
Diesmal ein paar kurze Gedanken zu psychischen Problemen, in die nicht wenige Menschen irgendwann in ihrem Leben einmal geraten. Was sind eigentlich psychische Probleme? Ich glaube, der Mensch in seinem gesunden Normalzustand hat ein Ziel vor Augen, eine Idee von der Welt, wie sie besser sein könnte als in ihrem momentanen Zustand, und steckt seine psychische Energie in das erreichen dieses Ziels. Nun, welcher Art dieses Ziel ist, kann unterschiedlicher nicht sein. Es hängt vom kulturellen Ursprung, der Erziehung, den persönlichen Charakterzügen, dem Alter, der körperlichen und geistigen Verfassung, den Begabungen, dem Bildungsstand, dem herrschenden politischen und gesellschaftlichen System, dem sozialen Umfeld, und meiner Überzeugung nach auch von dem geistigen Entwicklungsstand ab, auch wenn heute viele mit dem letzten Begriff nicht viel anfangen können.
Die Grundbedürfnisse dagegen, die unser Überleben sichern, und uns überhaut erst ermöglichen, das Erreichen eines solchen Ziels zu verfolgen, laufen bei einem psychisch gesunden Menschen mehr oder weniger von selbst ab. Dazu gehören so banale Dinge wie Nahrung, Wohnung, Schlaf, das Bedürfnis nach Kontakt mit anderen, das Gefühl der emotionalen und materiellen Sicherheit. Um diese Grundbedürfnisse zu sichern, sind wir auf die Kommunikation mit unseren Mitmenschen angewiesen, aber genau diese funktioniert im Fall einer psychischen Störung nicht mehr so, wie sie soll. Aus diesem Grund wird die Sicherung dieser Grundbedürfnisse zum Problem, wenn man mit einer solchen Störung zu tun hat. Man muss praktisch seine gesamte psychische Energie dafür aufbringen, und selbst wenn man es denn letztlich schafft, bleibt keine Kraft mehr übrig, die man in die Verwirklichung eines Ziels stecken kann (in noch schwereren Fällen ist man selbst dazu nicht mehr allein fähig und ist auf die Hilfe anderer angewiesen. Das wäre dann der Fall einer Psychose, die meist auch medikamentös behandelt werden).
Wenn man mal in so eine Situation gerät, muss man es halt erst man akzeptieren dass es so ist, und sollte seine Ambitionen erst eimal auf ein einziges Ziel konzentrieren: Seine seelische Selbständigkeit wiederzuerlangen.