Viergespann, Fähigkeiten und Hindernisse

An dieser Stelle möchte ich einmal erklären, wie der man sich den 🙏WEG DER MITTE🙏 veranschaulichen kann, und zwar anhand eines Bildes, wie es mir im Sommer 2003 beigebracht wurde. Man stelle sich ein Viergespann vor: Die vier Pferde bilden zwei Paare mit je einem Pferd zur Linken, und einem zur Rechten, ein Paar ist vorne angespannt, das andere Paar dahinter. Auf dem Wagen sitzt der Wagenlenker und muss beide Paare kontrollieren, damit der Wagen geradeaus fahren kann.

Wenn auch nur eines der Paare unausgeglichen ist und das eine Pferd schneller als das andere, kommt der ganze Wagen ins Schlingern und kann nicht mehr geradeaus weiter fahren. Jedes Pferd symbolisiert eine von vier Fähigkeiten, die ich im folgenden aufliste, und die man sich aneignen muss:

Das erste Pferdepaar — sagen wir, es sind die beiden vorderen — symbolisiert diese beiden Fähigkeiten:

  • Sammlung, Konzentration (Samadhi Indriya): Damit ist die Fähigkeit gemeint, innerlich zur Ruhe kommen zu können, sei es in der Nacht, oder im stressigen Alltag, oder in der Meditation, falls man so etwas tut.
  • Willenskraft und Anstrengung (Viriya Indriya): Diese Fähigkeit benötigen wir, um etwas leisten und erreichen zu können. Wer diese Fähigkeit entwickelt hat, hat ein Ziel vor Augen, und bringt genügend Entschlossenheit und Energie auf, um sein Ziel zu erreichen.

Diese beiden Fähigkeiten gehören paarweise zusammen. Was passiert, wenn dieses Paar ins Ungleichgewicht gerät?

  • Wenn man zu viel Konzentration, aber zu wenig Tatkraft und Willensanstrengung hat, entstehen Stumpfheit und Mattheit (Thina-Midha). Man kann sehr leicht in einen Zustand der Ruhe kommen, aber man hat kein Ziel mehr vor Augen, oder, man hat ein Ziel, aber bringt nicht genug Tatkraft und Ehrgeiz auf, um dieses Ziel zu erreichen. Mit diesem Problem habe ich öfters zu tun. Derzeit versuche ich, diesem Problem Herr zu werden, indem ich mich bemühe, regelmäßig zu schreiben, und mich nicht mehr von den geringen Zugriffszahlen entmutigen lasse. Entmutigen lasse ich mich auch nicht mehr von diversem anderen Mist, im Äußeren (man sehe sich nur einmal die Weltsituation an) wie in meinem eigenen Leben. Ich muss mir aber auch über das Ziel meines Schreibens noch mehr Klarheit verschaffen.
  • Wenn man dagegen zu viel Tatkraft, aber zu wenig Konzentration hat, entwickelt man Unruhe (Uddhacca). Man ist ständig getrieben, hyperaktiv, kann aber niemals zur Ruhe kommen. Das ist ein Problem, mit dem ich eher weniger zu tun habe.

Das zweite Pfedepaar symbolisiert zwei weitere Fähigkeiten, die ausgeglichen werden müssen:

  • Glaube und Zuversicht (Saddha Indriya) ist die Fähigkeit, die man entwickelt, wenn man sich seine Sache sicher ist. Man bleibt dem Weg, den man geht, treu, und ist davon überzeugt, dass es der richtige ist.
  • Verständnis, Einsicht, und Weisheit (Panna Indriya) entwickelt man durch Bildung, Lesen, studieren, nachdenken, kontemplieren. Man muss das Wissen, das man dadurch gewinnt, aber auch als Ganzes erfassen und verstehen.

Diese beiden Fähigkeiten habe ich in übertragener Form bereits in meinem Aufsatz über Gnaden- und Selbsterlösungsreligionen besprochen: Die Gnadenreligionen setzten mehr auf Erlösung durch Glaube und Zuversicht, z.B. der Jodo Shinshu Buddhsimus, während die Selbsterlösungslehren auf die Entwicklung von Weisheit und Einsicht aus sich selbst heraus setzten. Auch dieses Paar an Fähigkeiten kann schnell aus dem Gleichgewicht geraten:

  • Wenn man zu viel Glauben hat und sehr selbstsicher ist, es einem aber an Weisheit fehlt, hat man ein übersteigertes Selbstbewusstsein. Man entwickelt Begierde und Verlangen (Kama Chanda), bis hin zu Größenwahn, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein. Es mangelt einem an Selbstkritik. Möglich, dass dieses Hindernis bei mir schon auch ab und zu auftritt.
  • Hat man viel Weisheit, aber zu wenig Glauben und Zuversicht, kommt es zu Zweifel (Vici-Kiccha). Man wälzt sich durch reihenweise Bücher, rennt von einem Bildungsangebot zum anderen, probiert alle möglichen Wege aus, aber es fällt einem schwer, wirkliches Selbstvertrauen zu entwickeln. Es ist auch keine gesunde Skepsis, sondern es mangelt einem an Selbstbewusstsein. Mit diesem Problem habe ich regelmäßig zu kämpfen.

Die vier Pferde symbolisieren also die Fähigkeiten Sammlung, Willenskraft, Glaube, und Weisheit. Es gibt aber noch eine fünfte Fähigkeit, und das ist der Wagenlenker, der auf dem Wagen sitzt und ständig darauf achten muss, dass beide Pferdepaare im Einklang sind: Die Achtsamkeit oder Aufmerksamkeit (Sati Indriya). Achtsamkeit sollte man immer üben, egal wie gut oder scheiße es einem geht, damit der Wagen nicht ins Schlingern gerät. Die blau eingefärbten Begriffe bilden damit die fünf Fähigkeiten. Wenn die Achtsamkeit nachlässt, können schnell die fünf Hindernisse auftreten, in leichter oder schwererer Form. Das sind die rot eingefärbten Begriffe, wobei das fünfte Hindernis Wut, Aversion und Überwollen (Vayapada) ist.

Ich habe das Vertrauen entwickelt, dass dieser Weg der einzige ist, mit dem man wirklich weiter kommt.

Pseudoskeptiker II

Schon interessant, was Rüdiger „staatenlos“ Hoffmann da heraus gefunden hat!

Ich wies in einem Kommentar darauf hin, dass Frau Lamberty offenbar auch sehr eng mit den (Pseudo)-„Skeptikern“ der „Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) zusammen arbeitet, von der sie auffallend häufig zitiert wird, und die bestens mit der Amadeu Antonio Stiftung, Wikipedia, Psiram, Sonnenstaatland, sowie diversen Rundfunkanstalten und Zeitungsverlagen (Spektrum-Verlag, DIE ZEIT, u. a.) vernetzt sind. Dieses Netzwerk hegt auch auffallend intensive Beziehungen nach Israel, und ist m. E. das Hauptportal zum „Tiefen Staat“ in Deutschland.

Wenige Minuten, nachdem ich meinen Kommentar geschrieben hatte, war er verschwunden. Offenbar von Rüdiger Hoffmann gelöscht — aus mir ebenso unbekanntem wie unverständlichem Grund…

Ich schrieb da letztens einen Aufsatz darüber, mit ein paar mehr Hintergrundgedanken:

https://willensfreiheitsblog.wordpress.com/2020/12/21/pseudoskeptiker/

Gnade oder Selbsterlösung?

Ich habe mein Pyramidenmodell vorerst auf Eis gelegt. Einige haben es völlig anders verstanden, als es gemeint war. Es besteht also noch Umbaubedarf. Ich sagte ja selbst, dass es noch sehr unausgegoren ist. Womit gemeint ist, dass es sich eher um eine Art Gedankenskizze handelt, für ein Gesellschaftsmodell, das mit den Dharma des Erhabenen SammaSamBuddha verinbar ist. Die Missverständnisse könnten auch durch Probleme mit meiner eigenen Ausdrucksweise verursacht worden sein, und ich muss nach anderen Wegen suchen, um mich verständlich zu machen.

Ich will einmal so beginnen: Alle Religionen dieser Welt kann man grob ist zwei Gruppen einordenen: Da gibt es auf der einen Seite diejenigen, die Erlösung duch Glauben und Gnade lehren. Die Gnade ist dabei als Geschenk zu verstehen, für das man nichts weiter tun muss — ja, sogar nicht weiter tun kann — als einen unerschütterlichen Glauben. Der bekannteste Vertreter dieses Typs ist das protestantische Christentum. Martin Luthers Grundsatz des „sola fide“ (lateinisch für „allein duch Glauben„) besagt, dass der Mensch hoffnungslos verloren und zur ewigen Hölle verdammt ist, es sei denn, er glaubt ganz fest daran, dass er durch Jesus Christus gerettet werden kann, dann würde das auch tatsächlich so geschehen. Die Möglichkeit, dass Jesus Christus einen auch dann rettet, wenn man nicht an ihn glaubt, wird in dieser Vorstellung explizit ausgeschlossen (also etwa, wie das Gesetz der Schwerkraft funktioniert, egal ob man daran glaubt, oder nicht).

An dieser Stelle bringe ich als kurzen Einschub eine kleine Anekdote, die mir eben gerade beim Schreiben eingefallen ist: Der dänische Physiker Niels Bohr, der in Dänemark als Nationalheld gilt, soll einen Hufeisen über der Eingangstür seines Hauses angebracht haben. Als ein befreundeter Wissenschaftler ihn einmal zu Hause besuchte, soll dieser empört gesagt haben: „Sag mal, Niels, du bist doch ein hoch angesehener, rational denkender Physiker, der sich der streng wissenschaftlichen Herangehensweise verpflichtet hat. Du glaubst doch nicht etwa an so einen Aberglauben, oder?“ Darauf soll Niels Bohr geantwortet haben: „Nein, aber ich habe gehört, dass es auch dann hilft, wenn man nicht dran glaubt!“ Nun, falls diese Geschichte wahr ist, können wir daraus also schon einmal schließen, dass Bohr offenbar kein Protestant war…

Am anderen Ende des Spektrums befinden sich die Selbsterlösungsreligionen. Diese lehren, dass man sich zu seiner eigenen Rettung auf nichts von außen verlassen soll, z.B. einen Gott, sondern seine eigene Erlösung ausschließlich aus eigener Kraft erreichen muss. Das Credo der Selbsterlöser lautet: Wir sind alle Gott, Schöpfer unserer eigenen Welt! Nun muss man wissen, dass viele christlichen Konfessionen, darunter die meisten protestantischen Strömungen, aber auch die Katholiken, eine „Selbsterlösung“ nicht nur als Unmöglichkeit ansehen, sondern so ziemlich als das Schlimmste was es gibt (kein Meschheitsverbrechen, und sei es auch noch so abscheulich, ist nach deren Vorstellung so schlimm wie eine versuchte Selbsterlösung). Die Protestanten bezeichnen diesen Frevel als „Werkgerechtigkeit“, und meinen damit den Versuch, durch eigene gute Taten in den Himmel zu gelangen. Damit schließen sie oft auch den Katholizismus mit ein, obwohl die Katholiken das mit ein paar Variationen eigentlich genauso sehen (klar, alle bezeichnen sich halt immer gegenseitig als Herätiker). Aber auch die großen monotheistischen Religionen Judentum und Islam werden oft zu den Werkgerechtigkeitslehren gerechnet, obwohl sie streng genommen keine Selbsterlösungsreligionen sind — sie vertrauen auf ihre Rettung durch einen Schöpfergott, als Lohn für das Einhalten von Riten und Geboten im irdischen Leben. Aber auch echte Selbterlösungslehren können theistisch sein, also einen Glauben an Gott mit einschließen, so wie etwa diverse christlich-gnostische Lehren oder die theistischen Lehren aus dem hinduistischen Kulturkreis. Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott, so nach dem Motto.

Sieht man sich die Spaltungen innerhalb der großen Religionen aber einmal genauer an, kann man erkennen, dass es durchaus Zwischenstufen gibt: Es gibt ein Kontinuum, mit der reinen Selbsterlösung auf der einen, und dem reinen Vertrauen auf Gnade auf der anderen Seite. Mit einem starren entweder-oder-Denken wird man der Sache nicht gerecht — mit sowas kann man mich jagen! Nehmen wir als Grundlage für eine genauere Analyse einmal eine Religion, die mir sehr nahe ist: Den Buddhismus. Dieser wird im Westen oft als Selbsterlösungslehre angesehen (wie wir gesehen haben, aus christlicher Sicht meist mit negativer Konnotation). Sicher, auf dem Weg des Dharma versucht man, durch Meditation, moralisches Handlen, und dem Erwerb von Weisheit, Nibbana zu erreichen. So wird es jedenfalls in der Theravada-Schule gehandhabt. Aber auch den Theravada-Buddhismus kann man nicht einfach so als reine Selbsterlösungslehre ansehen. Der Punkt ist nämlich, dass man als Ottonormalverbraucher den Weg zu Nibbana niemals allein finden kann. Das kann nur ein SammaSamBuddha, und man muss zu der Lehre eines solchen Zuflucht nehmen. Ja mehr noch, man benötigt nach dieser Vorstellung sogar einen Lehrer, der diesen Weg bereits gegangen ist. Also schafft man’s eben doch nicht so gaaaaaanz alleine…

Es gibt aber neben der Theravada-Schule noch jede Menge weitere buddhistische Schulen (die sich übrigens auch gerne gegenseitig beschuldigen, Herätiker zu sein. Ja, genauso wie wir es auch vom Christentum, dem Islam, und allen weiteren Weltreligionen kennen. Doch das nur so am Rande, und es ist nicht meine Absicht, mich hier an diesen Auseinandersetzungen zu beteiligen), die das volle Spektrum zwischen Selbsterlösung und Gnade abbilden. Das ist im Westen, wo der Buddhismus oft in dieselbe Schublade mit allen möglichen esoterischen und New Age Lehren gesteckt und damit vermischt wird, wahrscheinlich nur wenigen bekannt. Mein Internet-Freund Dave aus Texas ist Jodo Shinshu Buddhist. Er ist zu 100% davon überzeugt, dass er nach seinem leiblichen Tod in das reine Land kommen wird, dass vor Äonen von Amida Buddha (ein SammaSamBuddha, der in einem vergangegen Zeitalter lebte) geschaffen wurde. Und zwar ausschließlich durch Glauben und die Gnade Amidas, weil er sich außerstande sieht, durch Eigenleistung Erleuchtung zu erlangen. Kommt den Protestanten unter uns das nicht irgendwoher bekannt vor? Also nix da mit Selbsterlösung!

Dave wuchs in einer missbräuchlichen „Southern Baptist“ Familie auf und versuchte verzweifelt, die Hilfe und Gnade durch Jesus Christus zu bekommen, vergeblich. Später wandte er sich vom protestantischen Christentum ab, wurde erst Katholik, dann Atheist, wandte sich dann allen möglichen New Age Lehren zu, aber es wurde immer schlimmer. Erst als er zum Jodo Shinshu kam und sein karmisches Schicksal völlig in die Hände Amida Buddhas abgab, fand er Frieden und ist sich seitdem sicher, dass Amida ihn gerettet hat.

Soviel also zu dem Vorurteil, der Buddhismus sei eine reine Selbsterlösungsreligion, das man im Westen so häufig hört. In Wirklichkeit ist jede, wirklich jede Religion ein Zwischending aus Selbsterlösung und Gnade. Als ob es selbst in der härtesten Lutherschen „sola fide“-Schule anders sei! Sie behaupten zwar, dass allein der Glaube, und keine Werke nötig seien, wenn man sich aber anhört, was diese Leute von ihren Anhängern verlangen, bekommt man einen ganz anderen Eindruck! Was da alles von den Gläubigen verlangt wird, um in den Himmel kommen zu können (und, was in deren Vorstellung gleichbedeutend ist: Um von der ewigen Hölle gerettet werden zu können), geht auf keine Kuhhaut! Man muss regelmäßig beten, man muss missionieren gehen, man muss mehrmals die Bibel komplett durchgelesen haben (einmal reicht angeblich nicht), man muss etliche Sittlichkeitsregeln einhalten, man muss sich dazu zwingen, einen schwerst psychisch gestörten, missbräuchlichen Schöpfergott toll zu finden, und und und… Wie der 🙏WEG DER MITTE🙏 jenseits von reiner Gnade und reiner Selbsterlösung aussehen könnte, möchte ich in einem Folgebeitrag näher erläutern.

Wenden wir die bisherigen Überlegeungen doch einmal auf eine heiß diskutierte politische Streitfrage an: Das bedingungslose Grundeinkommen. Also der Idee, dass eine übergeordnete Struktur — überlicherweise als „Staat“ bezeichnet — jedem Menschen ein Einkommen zu Verfügung stellt, unabhängig davon, ob dieser Mensch arbeiten geht, oder sonst irgend eine Leistung vollbringt. Die Befürworter gehen davon aus, dass es natürlicherweise eine solche Versorger-Struktur geben müsse, um auch denjenigen ein würdiges Leben ermöglichen zu können, die nicht in der Lage sind, sich selbst aus der Abhängigkeit von anderen zu befreien (will heißen: Sich selbst versorgen zu können): Alte Menschen, kranke Menschen, einsame Menschen, Menschen, die viel Pech im Leben hatten, Menschen, die in missbräuchlichen Beziehungen leben, Menschen, die nicht genügend Erfahrungen gemacht haben (sprich: Kinder). Die anderen, selbständigen, die das sehr wohl können, dürften dann davon ausgenommen werden. Diese Befürworter könnte man dann, um die oben genannten Gedanken über die Religionen als Analogie zu verwenden, ale Vertreter der Gnadenreligionen ansehen.

Die Gegner des bedingungslosen Grundeinkommens könnte man dem gegenüber mit den Vertretern der Selbsterlösungslehren in Verbindung bringen. Sie befürchten, dass die Menschen dadurch in eine Abhängigkeit von dieser übergeordneten Struktur geraten würden, die dann ihrerseits ihre Macht missbrauchen würden. Sie glauben, dass wir eine Gesellschaft anstreben sollten, in der alle Menschen zu 100% souverän und selbstbestimmt sind. Zu dieser Fraktion gehören z.B. die meisten Libertären. Natürlich wäre das der beste denkbare Idealzustand, und auch die Befürchtungen, die diese Gegner äußern, sind teilweise berechtigt. Ich halte es aber für realistischer, dass es nicht alle Menschen schaffen werden, vollständig selbstbestimmt zu werden, was dann auch keine Schande sein sollte. Eine natürliche Autorität oder Hierarchie wäre ein bessere Lösung. Falls es so etwas existiert. Wovon ich allerdings ausgehe!

Namo Amida Bu 🙏

China-Joe

Leute, lernt schon mal chinesisch! Das ist in wenigen Jahren in der gesamten westlichen Welt Amtssprache. Sozialpunktesystem und flächendeckend 5G von HUAWEI gibt’s gratis dazu. China-Joe macht’s möglich!

Mein Empfehlung:

Shitstorms

Dafür gibt es meines Wissens eigentlich gar kein deutsches Wort. Vielleicht am ehesten so etwas wie „anhaltende Protestwelle“ oder „Sturm der Entrüstung“. Das klingt natürlich etwas bieder und trifft nicht so ganz den Punkt, was eigentlich gemeint ist. Der Begriff „Shitstorm“ stammt aus dem Internetzeitalter. Es ist ein Phänomen, das es davor einfach noch nicht gab, und dem sogar Wikipedia einen Artikel gewidmet hat. Wikipedia schlägt folgende Definition vor:

Shitstorm [ˈʃɪtstɔɹm] (zusammengesetzt aus englisch shit „Scheiße“ und storm „Sturm“) bezeichnet im Deutschen das lawinenartige Auftreten negativer Kritik bis hin zur Schmähkritik im Rahmen von sozialen Netzwerken, Blogs oder Kommentarfunktionen von Internetseiten. Er richtet sich gegen Unternehmen, Institutionen, Einzelpersonen oder in der Öffentlichkeit aktive Personengruppen wie etwa Parteien.

Ich bin ja mittlerweile auch schon alt genug, um noch eine Zeit erlebt zu haben, in der man sich noch echte, handschriftliche Briefe in Briefumschlägen und mit Briefmarke zugeschickt hat. Möglicherweise hat es auch zu diesen Zeiten gelegentlich mal Situationen gegeben, in denen Zeitungs- bzw. Zeitschriftenverlage stapelweise Protestbriefe zugeschickt bekommen haben. Aber selbst dann wird es sich wirklich um Briefe gehandelt haben, in denen mehr drin stand als nur ein sekundenschnell hingerotzer Einzeiler in Kleinschreibung und ohne Satzzeichen — so wie es eben bei zeitgemäßen Internet-Shitstorms üblich ist.

Ich selbst bin noch nie im Zentrum eines Shitstorms gestanden — dazu gleich noch mehr. Kommen wir zu meinem Anliegen: Shitstorms widern mich an. Und trotzdem üben sie auf mich eine geradezu magische Anziehungskraft aus. Es ist schwer zu erklären. Am ehesten könnte man es vielleicht mit den Leuten vergleichen, die fasziniert von Horrorfilmen sind, obwohl sie sich davor ekeln. Gerade, weil sie wissen, dass es alles nur ein Film ist und sie selbst nicht involviert und in Sicherheit sind. Natürlich hängt es — zugegebenermaßen — auch davon ab, auf welcher Seite der Shitstorm-Auseinandersetzung man steht. Wenn man selbst mit der Sichtweise des Shitstorm-Opfers konform geht, leidet man wesentlich mehr mit, als wenn man sich eher auf der Seite derer widerfindet, die ihn verursachen. Dann kann man unter Umständen soger so etwas wie Schadenfreude empfinden. In beiden Fällen ist es jedoch wichtig, seine Emotionen wieder unter Kontrolle zu bringen — entweder den Ärger, oder die Schadenfreude.

Obwohl ich Shitstorms verabscheue, konnte ich doch einiges von ihnen lernen. Während andere sagen, dass sie die Kommentarbereiche unter Videos, Artikeln, usw. gar nicht interessieren, begebe ich mich da oft voll rein, selbst wenn ich objektiv gesehen gar nicht groß an der Auseinandersetzung beteiligt bin. Gerade das ist für mich jedoch ein gutes Training, meine eigenen Emotionen zu kontrollieren. Ich habe da bisher immer den Zwang gehabt, irgendwie schlichtend in die Schlammschlacht eingreifen zu müssen, habe aber mittlerweile zum Glück das Verständnis entwickelt, dass das niemals funktionieren kann, und dass ich damit weder mir selbst, noch den anderen, dabei irgend einen Gefallen tue.

Die Ursache für die meisten Shitstorms ist meines Erachtens, dass im Internet die Gefahr, Missverständnissen und Fehlinterpretationen aufzusitzen, einfach viel größer ist, als im langweiligen, wirklichen Leben. Es gibt immer Duzende verschiedene denkbare Möglichkeiten, welche wahren Absichten der Mensch an der anderen Seite der Leitung haben könnte. Ist er gesteuert? Ist er Teil einer Gruppe, oder ist das, was er sagt, auf seinen eigenen Mist gewachsen? Hat er einen an der Waffel? Hat er böse Absichten? Verfolgt er eine Agenda? (Der Vorwurf „Wer bezahlt dich?“ darf in keinem standesgemäßen Shitsorm fehlen.) Es gibt noch viele weitere Optionen. Und die eine Möglichkeit, für die man sich dann entscheidet, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit falsch. Da kann schon allzu schnell mal was in die Hose gehen. Als Beispiel für einen konstanten, seit drei Jahren nicht abreißenden Shitstorm habe ich bereits in meinem letzten Beitrag die Videos von Edi Maurer genannt, der, wie ich trotz teilweise abweichender Ansichten finde, eine sehr wichtige Arbeit macht. Einer der heftigsten Shitstorms, denen ich beiwohnen konnte, war der gegen Meike „BÄMM“ Büttner gerichtete im Sommer des vergangegen Jahres. Das hatte mich tatsächlich vorübergehend aus der Bahn geworfen, wie ich zugebe (Ich glaube aber, das ging nicht nur mir so. Auch wenn die meisten das wohl nicht zugeben würden). Dass man vorübergehend vom Weg abkommt, ist jedoch keine Schande. Wichtig ist, dass man sich dessen bewusst wird, eine Selbstkorrektur vornimmt, und wieder zum 🙏WEG DER MITTE🙏 zurückkehrt. Diese Fähigkeit, konsequent und ohne Unterlass den eigenen Geisteszustand zu beobachten, Abirrungen zu erkennen und zu korrigieren, wird in den überliferten Lehrreden des Erhabenen, dem Palikanon, als „Sati“ (ausgesprochen mit kurzem „a“ und langem „i“, wie „Sattie“) bezeichnet, und wird meist mit „Achtsamkeit“ übersetzt.

Dass Frau BÄMM diesen Shitstorm durchstand, der jeden anderen zum Aufgeben gebracht hätte, ist schon ein Phänomen. Sie kam so harmos daher als hilfsbedürftiges Missbrauchsopfer und entpuppte sich als Intelligenz-Überfliegerin und Vollblutkämpferin. Gegen intelligente Frauen hat heut zu Tage kaum noch jemand etwas, aber gegen weit überdurchschnittlich intelligente offenbar schon noch. Männliche Überflieger sind akzeptiert, aber bei weiblichen wird man misstrauisch. Die traumatische Angst vor Hexen sitzt uns wohl auch nach Jahrhunderten der europäischen Aufklärung immer noch in den Knochen. Vor allem, wenn so eine Frau obendrein offenbar keine Berührungsängste mit Okkultismus hat, und viel Heimlichtuerei betreibt. Über ihre Verbindung zu einem elitären zionistischen Netzwerk aus dem Ruhrpott, die unter anderem ihr seltsamer namenloser Kritiker, der Heckie, aufdeckte, schweigt sie bis dato eisern (wobei es in dieser Ecke wohl tatsächlich auch ziemlich gefährlich wird).

Dabei ist der Heckie genauso ein Heimlichtuer wie sie. Dass er angeblich so viel moralischer ist als die Leute, die er kritisiert, und über so viel mehr Fachwissen verfügt als sein Publikum, sollen wir ihm einfach so glauben, ohne, dass er uns die Möglichkeit einräumt, das nachprüfen zu können. So nach dem Motto „Können diese Augen lügen?“ Wie stellt er sich das vor? Nachdem er den Shitstorm maßgeblich losgetreten hatte, musste er später wegen seiner Kritik an Samuel Eckert selbst in einem ordentlichen Shitstorm ganz schön federn lassen (ein Like/Dislike-Verhältnis von über 1:3 hat schon Seltenheitswert). Karma is a bitch, wie es auf neudeutsch so schön heißt. Zugute halten muss man ihm allerdings, dass er keine Kommentare löscht (das tut Meike übrigens auch nicht). Er soll auch gerne weitermachen mit seinem Kanal, aber m.E. wäre eine Kurskorrektur angebracht.

Ich wollte ja noch etwas dazu schreiben, dass ich selbst bisher noch niemals im Zentrum eines Shitstorms stand. Zwar bin ich auch schon gelegentlich mal von einzelnen in Kommentarbereichen und Foren von anderen angegangen und beschimpft worden. Aber dass ich noch keinen echten Shitstorm auf mich gezogen habe, liegt einfach daran, dass mein Blog bzw. mein Youtube-Kanal einfach nicht genug Publikum hat. Sollte sich das jedoch mal ändern, ist es natürlich ratsam, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren. Aber wie erwähnt, brauche ich dazu erstmal mehr Leser bzw. Zuschauer. Aber wie bekomme ich die? Es gibt da mehrere Möglichkeiten:

  1. Man muss zu aktuellen Themen über längere Zeit mehrmals wöchentlich einen Beitrag schreiben bzw. ein Video machen. Dazu habe ich keine Lust, und ich glaube auch nicht, dass das mich und andere wirklich weiter bringt.
  2. Man hat Kontakte zu anderen Kanalbetreibern mit großer Reichweite, die einen verlinken bzw. empfehlen können. Dadurch kann man auf ziemlich viele Klicks kommen. Man nennt solche Leute auf neudeutsch „Influencer“ (schreckliches Wort). Hab keine solchen Kontakte, ist damit also auch abgehakt.
  3. Man macht Videos über andere. Das ist nicht meine Art, passt nicht zu mir, und ist somit ebenfalls keine Option, die ich in Betracht ziehe.
  4. Man braucht ein Thema, das einen selbst betrifft, und von dem man weiß, dass auch sehr viele andere betroffen sind und darunter leiden, aber über das niemand gerne öffentlich reden möchte. Damit kann man Aufmerksamkeit auf sich ziehen, und man kann gleichzeitig auch eine Hilfe und Anlaufstelle für die vielen anderen sein, denen es ähnlich geht. Mit so einem Thema an die Öffentlichkeit zu gehen, muss gut vorbereitet sein, da die Gefahr, dass Schmähungen, Spott, und Unverständnis als Reaktionen kommen, besonders hoch ist.

Möglichkeiten 1–3 fallen für mich also schon mal aus. Was Nr. 4 betrifft, ja, da gäbe es schon etwas. Dafür muss aber der richtige Zeitpunkt da sein, und ich glaube, es ist jetzt noch zu früh dazu. Deshalb belasse ich es einfach mal bei dieser kryptischen Andeutung. Letzlich ist Anzahl der Klicks auch nicht so wichtig. Ich schreibe diese Aufsätze in erster Linie, um meine eigenen Gedanken zu sortieren, und werde das auch ohne Leser weiterhin öffentlich tun. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an meine wenigen Leser! Vornehmliches Ziel meines Blogs sollte die permanente Selbstbeobachtung sein, um stets den 🙏WEG DER MITTE🙏 einhalten zu können, und nicht, um möglichst viele Klicks zu bekommen.

NAMO TASSA BAGAWATO ARAHATO SAMMA SAMBUDDHASA
Ehre sei dem Erhabenen, dem Noblen, dem vollständig Erwachten 🙏🙏🙏

Fanatiker

Kein sehr schönes Thema fürs neue Jahr, zugegeben. Aber wenn ich das noch länger aufschiebe, besteht die Gefahr, dass ich meine Gedankengänge wieder vergesse. Wenn wir von Fanatikern hören, denken wir meistens an junge Männer mit schwarzen Bärten, die sich selbst und ein paar andere ahnungslose Passanten im Supermarkt in die Luft sprengen. Oder an vergleichbare Bilder wie diese:

Ja, diese Art von Fanatikern gibt es natürlich auch. Wobei manche dieser bedauernswerten Menschen einfach nur gehirngewaschene Mitläufer sind, was nicht unbedingt dasselbe ist. Oder vielleicht könnte man auch sagen, es ist die Endstation oder die Extremform des Fanatismus. Deshalb möchte ich hier einmal erklären, was ich im allgemeinen unter einem Fanatiker verstehe. Kurz gesagt, lautet meine eigene Definition:

Ein Fanatiker ist jemand, der fälschlicherweise glaubt, die absolute Wahrheit gefunden zu haben.

Fanatiker wissen meist nicht, dass sie Fanatiker sind. Der Fanatiker ist subjektiv davon überzeugt, die einzige und absolute Wahrheit gefunden zu haben, und wird seinen Glauben deshalb auch nicht freiwillig so einfach aufgeben. In seinem Glaubenssystem besteht er sogar darauf, dass er seine Überzeugung nie mehr aufgeben wird, komme was wolle — auch wenn das de facto nicht zutreffen mag. Es ist durchaus möglich, dass ein Fanatiker zu seinem Lebzeiten aus seinem Glaubensgefängnis auszubrechen vermag, aber das wird für ihn in der Regel mit starken seelischen Schmerzen verbunden sein. Vergleiche dazu meinen Beitrag „Entkehrung“.

Um gleich mal eins klarzustellen: Das bedeutet alles nicht, dass es keine absolute Wahrheit gäbe. Die gibt es nämlich! Ich gehe aber davon aus, dass jemand, der tatsächlich die absolute Wahrheit gefunden hat, ganz sicher nicht zu einer Gefahr für andere werden kann, im Gegensatz zum Fanatiker, der ja nach meiner obigen Definition eben nur fälschlich glaubt, die absolute Wahrheit gefunden zu haben. Stellt sich nun also die Frage, inwiefern Fanatiker eine Gefahr für andere darstellen (sieht man einmal von der Gruppe ab die im obigen Foto abgedildet ist, und die in vieler Hinsicht einen Sonderfall darstellt). Es gibt mehrere Gründe:

  • Der Fanatiker ist zu 100% von etwas überzeugt, was nicht der Realität entspricht. Deshalb wird er ohne zu Beirren und ohne Rücksicht auf Verluste sein Handeln nach seiner Überzeugung ausrichten, und damit früher oder später an der Realität Schiffbruch erleiden — und sehr wahrscheinlich andere mit sich reißen.
  • Da der Fanatiker so unbeirrt für seine Überzeugung einsteht, wird er auf andere eine starken Eindruck hinterlassen. Dadurch hat er die Fähigkeit, anderen das Gehirn zu waschen. Fanatiker betreiben geistigen Mussbrauch! Auch Psychopathen haben ja diese Fähigkeit, aber im Gegensatz zum Psychopathen glaubt der Fanatiker, er würde dem anderen dadurch helfen, ja sogar, ihn vorm Verderben retten, während dem Psychopathen das Wohlergehen des anderen egal ist.
  • Der Fanatiker ist von Angst gesteuert und steckt andere mit seiner Angst an. Eine irrtümlich für absolut gehaltene Wahrheit macht Angst. Die tatsächliche Wahrheit macht dagegen keine Angst.

Um eines nochmal ganz klar zu stellen: Das alles bedeutet nicht, dass es keine absolute Wahrheit gäbe. Die gibt es ganz bestimmt! Wer das Gegenteil behauptet, betreibt Werterelativismus. Was davon zu halten ist, habe ich letztens in meinem Aufsatz zum Thema „Luziferianismus“ ausgeführt. Wer die tatsächliche Wahrheit kennt, wird dagegen nicht zum Fanatiker!

Fanatiker gibt es in allen politischen, ideologischen und religiösen Ecken. Aber eine bestimmte Art von Fanatikern, die mir im Internet in den letzten Jahren besonders aufgefallen sind, sind bibeltreue evangelische Christen. Womit ich nicht sagen möchte, dass alle bibeltreuen evangelische Christen Fanatiker sind. Tatsächlich ich habe auch einige gefunden, die keine sind, und die man auch nicht so leicht in die Gruppe der „lauwarmen“ Christen (die die christlichen Fanatiker als ihre Hauptfeinde ansehen, noch mehr als die Atheisten und sogar Satanisten!!) stecken kann.

Sehr gut sichtbar wird diese Art von Fanatikern auf dem Youtube-Kanal von Edi Maurer, besonders auf seinem am häufigsten angeklickten Video.

Es ist schon mindestens 2 oder 3 Jahr her, dass ich dieses Video gesehen habe und ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr so recht erinnern, was darin gesagt wurde, auch wenn es korrekt recherchiert sein mag. Aber die Kommentare lese ich seit etwa 2 Jahren regelmäßig mit. Der Kommentarteil (sowie die Kommentarteile einiger andere Videos auf diesem Kanal) ist zu einem signifikanten Anteil so etwas wie ein nicht abreißender Shitstorm, der sich bereits über 3 Jahre hinzieht (Edi Maurer schrieb sogar, dass er besonders schlimme Kommentare löschen muss). Ich glaube, viele der bibeltreuen Christen, die dort empörte Kommentare schreiben, haben das Video gar nicht gesehen, oder nur die ersten paar Mintuen. Es ist allein der Titel, der sie so triggert.

Dabei muss ich sagen, dass ich mit Edi Maurer nicht in allzu vielen Punkten übereinstimme. Vor allem ist mir seine Sichtweise zu einigen Themenbereichen zu systemkonform. Aber darum geht es hier gar nicht. Sondern ich erwähne ihn hier, weil ich bisher niemand anderen gefunden habe, der so geduldig, so konsequent, und so verständnisvoll auf Fanatiker eingehen kann wie er. Das muss man wirklich mal sagen! Edi Maurer geht den 🙏WEG DER MITTE🙏, und ist damit sicherlich viel näher an der Lehre des Erhabenen SammaSamBuddha, als er vielleicht zugeben will! Er bezeichnet sich als Christ, ist aber kein Bibeltreuer, sonst würde er wohl kaum ein Video mit so einem Titel machen. Aber wie ich oben schon schrieb, glaube ich, dass es sogar bibeltreue Christen gibt, die den Weg der Mitte gehen, auch wenn diese es wohl noch weniger zugeben würden.